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quoted. der medienpodcast

Alle Podcastfolgen

„quoted. der medienpodcast“ erscheint alle 14 Tage. Die nächste Folge am 21.03.24 veröffentlicht.

Folge #38 VOM 25.01.2024

Am Wochenende werden in Los Angeles die Oscars verliehen, die bekanntesten Filmpreise der Welt. Das Thema Diversität spielt dabei mittlerweile eine wichtige Rolle – dank vieler Debatten, der Arbeit von Aktivist;innen und Social Media-Aktionen wie #OscarsSoWhite.

Dieses Jahr haben die Oscar-Nominierungen auch in Deutschland die Diskussion um Diversität in Medien und Filmbranche neu angeheizt. Der Grund: Die Nominierungen der Schauspielerin Sandra Hüller und des Regisseurs Wim Wenders wurden von Leitmedien gefeiert, die Nominierung des deutschen Regisseurs İlker Çatak für seinen Film „Das Lehrerzimmer“ kam oft nur am Rande vor. Dieser sprach daraufhin von Ignoranz, Ausgrenzung und Rassismus.

Um die Hintergründe seiner Vorwürfe geht es in dieser Folge: Die mangelnde Diversität in der deutschen Filmbranche. Studien zeigen, dass der Anteil von Menschen mit Einwanderungsgeschichte in Film und Fernsehen unsere Vielfaltsgesellschaft noch längst nicht abbildet. Welche Ideen und Pläne gibt es, das zu ändern? Wie verhindert man, dass Schauspieler:innen mit Einwanderungsgeschichte in typischen Klischee-Rollen landen? Und welche Bedeutung hat Vielfalt im Film für unser Zusammenleben?

Darüber spricht SZ-Journalist Nils Minkmar mit Tyron Ricketts – Schauspieler, Produzent und seit Jahrzehnten engagiert für mehr Diversität im Filmbetrieb. Zuletzt hat er die Grimmepreis-nominierte Disney+-Serie „Sam – Ein Sachse“ als Executive Producer, Creator, Autor und Schauspieler geprägt.

„quoted. der medienpodcast“ ist ein Format von CIVIS Medienstiftung und Süddeutscher Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

Folge #38 VOM 25.01.2024

Am 19. Februar hat sich der rassistische Terroranschlag von Hanau zum vierten Mal gejährt. Neun junge Menschen mit Einwanderungsgeschichte wurden damals von einem rechtsextremen Täter ermordet, bevor dieser seine Mutter und sich selbst tötete.

Schon kurz nach dem Anschlag gab es Diskussionen über das Vorgehen und die Rolle der Medien: Wurde schnell und deutlich genug von Rassismus und Terrorismus gesprochen? Wurde der Täter zu sehr in den Mittelpunkt gestellt? Und warum mussten vor allem die Angehörigen der Opfer auf Aufklärung drängen?

Eine zentrale Frage ist außerdem, ob Jahrzehnte der problematisierenden und negativen Berichterstattung über Menschen mit Einwanderungsgeschichte mit den Boden bereitet haben für Rassismus – und damit auch für Terrorakte wie den von Hanau. 

Was hat sich medial geändert, vier Jahre nach dem Anschlag von Hanau? Darüber sprechen Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Journalist Nils Minkmar mit Cihan Sinanoǧlu, Leiter des „Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors“ des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung.

In „quoted. der medienpodcast“ – ein Format von CIVIS Medienstiftung und Süddeutscher Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

Folge #38 VOM 25.01.2024

Über eine Million Menschen haben in den vergangenen Wochen an zahlreichen Orten gegen Rechtsextremismus demonstriert. Die Reaktionen aus der AfD auf die Proteste sind vielfältig: Man spielt die Bedeutung des Potsdamer Geheimtreffens und der dort besprochenen Deportationsfantasien herunter, schwadroniert von einer staatlichen Kampagne. AfD-Politiker wie Björn Höcke unterstellen den Demonstrant:innen, sie seien gekauft, und tun Demo-Fotos als KI-generiert ab. Was die Einen als kaum ernstzunehmende Panikreaktion der Partei interpretieren, passt für Andere in eine größere Medienstrategie der AfD: Das Erzeugen einer Gegenöffentlichkeit für ihre Anhänger:innen, in der die Wahrheit überhaupt keine Rolle mehr spielt. Und: Diese Strategie scheint vor allem in den sozialen Medien aufzugehen. So ist die AfD auf der Plattform TikTok die bei weitem erfolgreichste deutsche Partei. Das Medium passt hier offenbar perfekt zu den verkürzten, emotionalisierten Inhalten.
Wie nah ist die AfD dem Ziel einer alternativen Medienrealität also schon gekommen? Was wissen wir heute über die Kommunikationsstrategien rechtsextremer Akteure? Und wie können seriöse Medien diese entlarven?

Darüber sprechen Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Journalist Nils Minkmar mit dem Politikberater Johannes Hillje, der die Medientaktik rechtsextremer Gruppen seit Jahren untersucht.
In „quoted. der medienpodcast“ – ein Format von CIVIS Medienstiftung und Süddeutscher Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

Folge #38 VOM 25.01.2024

Hunderttausende Menschen haben in den vergangenen Tagen  gegen den Rechtsextremismus demonstriert: Auslöser waren die Recherchen des Medienhauses CORRECTIV zu einem geheimen Treffen zwischen AfD-Politiker:innen, CDU-Mitgliedern und faschistischen Schlüsselfiguren, bei dem Deportationspläne für Menschen mit und ohne Einwanderungsgeschichte besprochen wurden.
Welche Rolle spielen Medien für den breiten Protest der Zivilgesellschaft gegen die braune Gefahr? Muss sich ein Teil der medialen Öffentlichkeit vorwerfen lassen, den Rechtsextremismus in der Vergangenheit unterschätzt zu haben? Und kamen gleichzeitig demokratische Gegenbewegungen der Zivilgesellschaft medial zu kurz?

Außerdem in der aktuellen Folge: Ein Interview mit dem Kommunikationswissenschaftler Marcus Maurer vom Institut für Publizistik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. In einer neuer Studie hat er mit Blick auf die Nachrichtenformate des öffentlich-rechtlichen Rundfunks untersucht, wie es um dessen Perspektivenvielfalt bestellt ist. Diese Vielfalt wurde in den letzten Jahren immer wieder in Frage gestellt: Nicht nur, was die mangelnder Repräsentanz von zum Beispiel Menschen mit Einwanderungsgeschichte oder Personen ostdeutscher Herkunft angeht. Auch der Vorwurf einer politische Unausgewogenheit steht im Raum. Immer wieder heißt es, öffentlich-rechtliche Medien würden einseitige linke und progressive Positionen bevorzugen – was ist dran?
Die Ergebnisse der repräsentativen Studie wurden beim ersten CIVIS Mediendialog am 25.01.24 in Berlin vorgestellt. Über seine Untersuchung spricht Marcus Maurer mit den quoted-Hosts, der Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und dem SZ-Journalisten Nils Minkmar.

„quoted. der medienpodcast“ ist ein Format von CIVIS Medienstiftung und Süddeutscher Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

Folge #37 VOM 21.12.2023

Flucht, Migration, Integration… Diese Themen haben die Medien auch 2023 wieder intensiv beschäftigt. Und der Fokus lag dabei meist auf dem, was tatsächlich oder vermeintlich nicht gut läuft im Einwanderungsland Deutschland: Silvesterkrawalle, sogenannte „Clan-Kriminalität“, von der Aufnahme Geflüchteter überforderte Kommunen. Dazu eine scharf geführte Migrationsdebatte, die auch eine Reaktion auf die steigenden Umfragewerte der in Teilen rechtsextremen AfD ist.

Trotz dieser Entwicklungen lassen sich in der Medienberichterstattung des Jahres 2023 aber auch Fortschritte beobachten. So waren zu all den oben genannten Streitthemen unter anderem Journalist:innen und Expert:innen mit Einwanderungsgeschichte zu sehen, zu lesen und zu hören – nicht selten an prominenter Stelle. Ein Zeichen dafür, dass viele Redaktionen erkannt haben, wie wichtig vielfältige Sichtweisen für eine angemessene Berichterstattung sind. Auch ist die Verurteilung von rassistischen und diskriminierenden Bezeichnungen für Minderheiten weitgehend Konsens im deutschen Journalismus. Und in fast allen deutschen Medien wird die Notwendigkeit von Einwanderung, Vielfalt und Weltoffenheit für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes thematisiert.

In der aktuellen Folge werfen die quoted-Hosts Nadia Zaboura und Nils Minkmar vor allem einen Blick darauf, was rund um Thema Medien und Einwanderungsgesellschaft besser läuft als in früheren Zeiten – und was noch zu wünschen übrig lässt. Zu Gast ist Elena Kountidou, Geschäftsführerin der Neuen deutschen Medienmacher:innen. Der Verein setzt sich seit 15 Jahren für mehr Vielfalt in der deutschen Medienlandschaft ein.

„quoted. der medienpodcast“ von CIVIS Medienstiftung und Süddeutscher Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

Folge #36 VOM 30.11.2023

Der Krieg in Nahost ist in eine neue Phase eingetreten. Eine Feuerpause in dieser Woche, die Freilassung von Geiseln durch die terroristische Hamas und von inhaftierten Palästinenser:innen durch Israel wecken hier und da vorsichtige Hoffnung, dass die Lage sich beruhigen könnte.
In Deutschland hat der Krieg zahlreiche, teilweise sehr emotionale Debatten losgetreten, an denen sich auch Konfliktlinien in der Vielfaltsgesellschaft erkennen lassen:
So steht der Vorwurf einer Gefühlskälte gegenüber israelischen Opfern im Raum, zeitgleich mit dem Vorwurf einer Nichtbeachtung des Leids der palästinensischen Zivilbevölkerung. Dazu kommt eine Diskussion über Antisemitismus, die Menschen muslimischen Glaubens in Deutschland nicht selten unter Generalverdacht stellt.

Alle diese Konflikte werden in deutschen Medien ausgetragen, äußern sich aber häufig auch als handfeste Kritik an der Berichterstattung deutscher Zeitungen, Nachrichten-Plattformen oder Sendern. Aber kann man Medien pauschal eine tendenziöse Berichterstattung vorwerfen? Wie hat sich die Berichterstattung deutschen Medien seit dem Hamas-Massaker am 7. Oktober verändert? Welche Rolle spielen veränderte Gewohnheiten der Mediennutzung dabei, wie der Nahost-Krieg sich in der deutschen Vielfaltsgesellschaft niederschlägt?

Darüber diskutieren die quoted-Hosts Nadia Zaboura und Nils Minkmar mit dem Medienwissenschaftler und Politologen Kai Hafez, der die Rolle der Medien in der Vielfaltsgesellschaft schon seit Jahren untersucht und für eine Versachlichung der Nahost-Debatte in Deutschland plädiert. In: „quoted. der medienpodcast“ von CIVIS Medienstiftung und Süddeutscher Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

Folge #35 VOM 09.11.2024

Es waren, was den medialen Umgang mit Afrika angeht, ungewöhnliche Tage: Die Reise  von Bundeskanzler Scholz nach Nigeria und Ghana, der Besuch von Bundespräsident Steinmeier in Tansania sorgten ein paar Tage lang für Berichte über Afrika auch in solchen Medien, in denen der Kontinent sonst fast nie vorkommt. Nach der Rückkehr des deutschen Regierungschefs und des deutschen Staatsoberhaupts nahm das öffentliche Interesse dann aber auch wieder rapide ab. Dieser Eindruck deckt sich mit Studien: Sie zeigen auf, dass afrikanische Themen in etlichen Medien kaum vorkommen – und wenn, dann meistens nur in Zusammenhang mit Kriegen, Krisen und Konflikten. Außerdem beklagen Afrika-Expert:innen, dass alle Länder Afrikas oft wie ein homogenes Gebilde dargestellt würden, obwohl in vielerlei Hinsicht große Unterschiede zwischen einzelnen Ländern und Regionen auf dem Kontinent existieren.

Trotz aller Probleme gibt es aber auch sehr gute, engagierte Berichterstattung aus Afrika, sagt die Journalistin Bettina Rühl, die in Nairobi lebt, seit Jahrzehnten für Sender und Zeitungen aus afrikanischen Ländern berichtet und sich überdies mit dem Afrika-Bild in deutschen Medien beschäftigt.. Sie ist Gast in der aktuellen Folge von quoted und diskutiert mit Host Nils Minkmar über den Umgang von Medien mit Afrika.
Was sind die Probleme der deutschen Afrika-Berichterstattung? Warum fehlt oft ein umfassender Blick darauf, was die Menschen in afrikanischen Ländern beschäftigt? Und wie kann ein differenzierteres Bild des Nachbarkontinents gezeichnet werden? Eine relevante Frage auch für die deutsche Vielfaltsgesellschaft, in der über eine Million Menschen afrikanischer Herkunft leben.
Thema in „quoted. dem medienpodcast.“ von Süddeutscher Zeitung und CIVIS Medienstiftung, gefördert von der Stiftung Mercator.

Folge #34 VOM 26.10.2023

Der Konflikt im Nahen Osten beschäftigt die Medienwelt so lange und intensiv wie kaum ein anderes Thema. Und immer wieder gibt es massive Kritik an den Medien und ihrer Rolle.
Auch nach dem brutalen Terror-Anschlägen der Hamas auf Israel am 7. Oktober und den Bombardements der israelischen Armee auf Gaza ist diese Medien-Debatte wieder voll entbrannt. Sie ist geprägt von Fragen wie: Berichten die Medien angemessen? Wählen sie die richtigen Worte, zeigen sie angemessene Bilder? Gelingt es, die Geschehnisse in Israel und Palästina in einen Kontext zu setzen, ohne zu relativieren, was nicht relativiert werden darf? Welche Auswirkungen hat die Spiegelung des Nahost-Konflikts in journalistischen Medien für die Situation hier lebender Jüdinnen und Juden und für Menschen mit palästinensischen Wurzeln? Und, noch grundsätzlicher betrachtet, wie wirkt sie sich auf den Zusammenhalt in der Vielfaltsgesellschaft hierzulande aus?

Darüber diskutieren der SZ-Journalist Nils Minkmar und die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura, in quoted. dem medienpodcast. von Süddeutscher Zeitung und CIVIS Medienstiftung, gefördert von der Stiftung Mercator.

Folge #33 VOM 12.10.2023

Polen wählt! Am 15. Oktober sind die Bürger:innen des größten deutschen Nachbarlands im Osten zur Parlamentswahl aufgerufen. Vor allem liberal eingestellte Pol:innen sehen die Abstimmung als „Schicksalswahl“: Bei einem erneuten Sieg der national-konservativen, populistischen PiS-Partei befürchten sie einen weiteren Abbau des Rechtsstaats, eine Abkehr von der EU und zunehmende Repressionen gegen regierungskritische Medien. Die PIS setzt im Wahlkampf insbesondere auf das Thema Einwanderung und verbindet den Wahltag mit einem umstrittenen Referendum über Migrationspolitik. Deutschland spielt für die Zukunft Polens eine wichtige Rolle – und umgekehrt. Auch wenn sich die polnische Regierung Kritik verbittet und zum Teil heftig gegen das Nachbarland schießt, blicken Politik und Gesellschaft traditionell aufmerksam darauf, wie in Deutschland über Polen gesprochen und berichtet wird. Im Verhältnis zwischen den Ländern spielen Medien eine wichtige Rolle: Lange war Osteuropa in den deutschen Medien unterrepräsentiert, inzwischen hat sich das geändert. Das wird auch in Teilen der polnischen Community in Deutschland wahrgenommen: Rund zweieinhalb Millionen Menschen in Deutschland haben polnische Wurzeln, sie bilden somit die zweitgrößte Einwanderergruppe in Deutschland.

Welche Themen dominieren die deutsche Berichterstattung über Polen – und welche die polnische über Deutschland? Gibt es problematische Medien-Narrative? Und welche Rolle spielt das polnische Vorgehen gegen unliebsame Medien bei den Wahlen am Sonntag?

Darüber spricht Nadia Zaboura, Linguistin und Kommunikationswissenschaftlerin, mit dem Journalisten Thomas Dudek, der immer wieder von beiden Seiten der Oder berichtet.

„quoted. der medienpodcast“ ist eine Kooperation der CIVIS-Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

Folge #31 VOM 14.09.2023

Am 3. Oktober jährt sich zum 33. Mal die Wiedervereinigung. Feierlaune? Fehlanzeige. Grund sind vor allem die aktuellen Umfrageerfolge der AfD. Und obwohl die von Rechtsextremen durchsetzte Partei bundesweit dazugewinnt, stehen wie so oft die östlichen Bundesländer im Mittelpunkt der politischen Debatten. Ein Jahr vor den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg (1.9.24) erschreckt die Aussicht auf massive Stimmenzuwächse für die AfD und die Konsequenzen für die deutsche Vielfaltsgesellschaft.

Die Medien nehmen nicht nur eine wichtige Rolle beim Blick auf diese Ängste ein; die Berichterstattung über Ostdeutschland ist selbst Teil der Debatte. Auch 33 Jahre nach der Wiedervereinigung gelingt es dem deutschen Journalismus längst nicht immer, ostdeutsche Lebensrealitäten angemessen darzustellen. Viele Ostdeutsche fühlen sich medial nicht gesehen, bevormundet und abgeschrieben. Überregionale Zeitungen aus Westdeutschland werden in den östlichen Bundesländern kaum gelesen. Warum gibt es dieses Ungleichgewicht in der deutschen Medienlandschaft? Was bedeutet es für die Erfolge der AfD und die Vielfaltsgesellschaft? Und welche positiven Entwicklungen zeigen sich bei der medialen Spiegelung der ostdeutschen Bundesländer? 

Darüber diskutieren die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Autor Nils Minkmar mit der Medienwissenschaftlerin Mandy Tröger, die seit vielen Jahren mit diesen Fragen beschäftigt. 

„quoted. der medienpodcast“ ist eine Kooperation der CIVIS Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und Süddeutscher Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

Folge #31 VOM 14.09.2023

Am Freitagabend (15.9.) beginnt das jüdische Neujahrsfest Rosch ha-Schana, in Berlin gehen die Jüdischen Kulturtage zu Ende und der deutsch-jüdische Fußballclub TuS Makkabi Berlin spielt zum ersten Mal um den DFB-Pokal.
Es mangelt nicht an Anlässen, den Alltag von Juden und Jüdinnen in Deutschland medial zu spiegeln. Und doch haben viele von ihnen den Eindruck, in der Berichterstattung über sie gehe es fast nur um Holocaust-Gedenken und Antisemitismus. Außerordentlich wichtige Themen, kein Zweifel, aber eben nur ein Ausschnitt der Vielfalt jüdischen Lebens hierzulande. 

Der Blick von Zeitungen, Sendern, Online-Formaten auf die rund 220.000 Menschen umfassende jüdische Community in Deutschland ist längst nicht so weit wie er sein könnte und sollte. Hinzu kommt, dass auch in Qualitätsmedien immer wieder mal Bilder und Sprachformeln auftauchen, die antisemitische Vorurteile schüren. Welches Bild zeichnen Medien vom Leben jüdischer Menschen in Deutschland? Über welche Anlasse wird intensiv, über welche kaum berichtet? Auf welche Weise haben sich nicht-fiktionale und fiktionale Formate mit Blick auf das Thema jüdisches Leben in Deutschland entwickelt?  

Darüber diskutieren die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Journalist Nils Minkmar. Zu Gast ist der Journalist Ronen Steinke, innenpolitischer Korrespondent für die Süddeutsche Zeitung und Autor des Buchs „Antisemitismus in der Sprache“. 

„quoted. der medienpodcast“ ist eine Kooperation der CIVIS Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und Süddeutscher Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

Folge #30 VOM 31.08.2023

Er löst zuverlässig kontroverse Debatten aus: der Begriff „Clans“. Während Sicherheitsbehörden in Deutschland „Clan-Kriminalität“ selbstverständlich als Erfassungskategorie verwenden, weisen Wissenschaftler:innen immer wieder auf die Unschärfe des Begriffs hin. Und sie warnen außerdem davor, dass dieser auch viele Mitglieder von Großfamilien mit arabischen oder türkischen Wurzeln stigmatisiere, die mit Kriminalität nichts zu tun hätten.

Auch aktuell brodelt die Diskussion über den „Clan“-Begriff. Ein Papier mit Vorschlägen zu effizienteren Abschiebungen aus dem Bundesinnenministerium war ein Auslöser dafür – die Rolle von Innenministerin Nancy Faeser als Spitzenkandidatin der SPD bei der anstehenden Landtagswahl in Hessen verleiht dem Thema weitere Brisanz.
Während ein Teil der Medien die Benutzung des Begriffs hinterfragt oder sich sogar deutlich davon distanziert,  ist er an anderen Stellen in Zeitungen, Sendern oder Online-Formaten dauerpräsent.

In der aktuellen Folge von „quoted“ beleuchten wir die Karriere des „Clan“-Begriffs: Wie ist er zu einem medialen Dauerbrenner in unzähligen TV-Dokus, Sachbücher und Schlagzeilen geworden? Wie sieht die Berichterstattung über kriminelle Mitglieder arabischer Großfamilien wirklich aus? Und würde ein Verzicht auf den umstrittenen „Clan-Begriff“ die damit beschriebene Kriminalität wirklich verharmlosen? 

Es diskutieren die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Journalist Nils Minkmar. Zu Gast ist der Soziologe Özgür Özvatan vom Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung. Zusammen mit seinem Team hat er mediale Diskurse über „Clans“ analysiert.

„quoted. der medienpodcast“ ist eine Kooperation der CIVIS Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und Süddeutscher Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

Die nächste Ausgabe erscheint in 14 Tagen, am Donnerstag, dem 14. September 2023.

Folge #29 VOM 17.08.2023

Es ist ein Anlass, zu dem dieser Tage viele Medien nach Afghanistan schauen: Vor zwei Jahren übernahmen die Taliban erneut die Macht am Hindukusch. Doch die aktuelle Aufmerksamkeit in dieser Zeit unmittelbar rund um den 15. August ist eine Ausnahme. Seit dem überstürzten Abzug der westlichen Truppen und den dramatischen Szenen am Flughafen Kabuls ist es in vielen Zeitungen, Sendern und Online-Formaten sehr still geworden um das Land.

Währenddessen hat sich die Versorgungslage der Bevölkerung dramatisch verschlechtert. Frauen werden von den regierenden Taliban massiv unterdrückt. Freier Journalismus ist nahezu unmöglich geworden und nur noch wenige ausländische Medien berichten regelmäßig aus dem Land.

Tauchen das Land und seine Menschen so in unseren Medien auf, wie es angesichts der dramatischen Situation und der jahrelangen westlichen Militärpräsenz angemessen wäre?
Geht die Berichterstattung über die Abbildung von Krise, Elend und Taliban-Gräueltaten hinaus? Und was macht das alles mit unserem Bild von Afghanistan?
Fragen, die auch für die europäischen Einwanderungsgesellschaften wichtig sind: Alleine in Deutschland leben um die 420.000 Menschen mit afghanischer Migrationsgeschichte. 

Es diskutieren die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Journalist Nils Minkmar. Zu Gast ist Emran Feroz, österreichischer Journalist mit afghanischen Wurzeln und Autor des Buchs „Der längste Krieg. 20 Jahre War on Terror“.

„quoted. der medienpodcast“ ist eine Kooperation der CIVIS Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und Süddeutscher Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

Die nächste Ausgabe erscheint in 14 Tagen, am Donnerstag, dem 31. August 2023.

Folge #28 VOM 03.08.2023

Die AfD ist dauerpräsent in den deutschen Medien: Umfragen sehen sie mittlerweile bundesweit bei rund 20 Prozent und die Abgrenzungsdebatten der anderen Parteien sorgen für zusätzliche öffentliche Aufmerksamkeit. Eine Erklärung für den aktuellen Erfolg der Partei, die von Rechtsextremist:innen durchsetzt ist, taucht in Medien und Politik auch zehn Jahre nach der Gründung der AfD immer wieder auf: Die hohe Zustimmung gehe auf Protestwähler:innen zurück, die vor allem unzufrieden seien mit der Arbeit der Bundesregierung. Menschen also, die nicht unbedingt rechtsextrem eingestellt seien, sondern der Politik nur einen „Denkzettel“ verpassen wollten.

In der Wissenschaft ist diese Deutung seit längerem umstritten. Gerade erst hat eine neue Studie der Otto-Brenner-Stiftung gezeigt, dass die AfD sich bei ihren Wähler:innen mittlerweile etabliert hat. Der Soziologe Wilhelm Heitmeyer warnt gar vor einer Verharmlosung der Partei durch den Versuch, ihren Erfolg mit Protestwähler:innen zu erklären.

Warum ist die Protestwahl-These trotzdem weiter öffentlich so präsent? Räumt ein Teil der  Medien der Berichterstattung über die AfD zu viel Platz ein? Und welche Art von Berichterstattung gilt es auszubauen? 

Darüber diskutieren die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Journalist Nils Minkmar in der neuen Folge. Zu Gast ist die Rechtsextremismus-Expertin Pia Lamberty, Sozialpsychologin und Geschäftsführerin des Centers für Monitoring, Analyse und Strategie (CeMAS).

„quoted. der medienpodcast“ ist eine Kooperation der CIVIS Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und Süddeutscher Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

Die nächste Ausgabe erscheint in 14 Tagen, am Donnerstag, dem 17. August 2023.

Auch im nächsten „medientalk live“ der CIVIS Medienstiftung geht es um die Berichterstattung über die AfD: Live am Donnerstag, 10.8. um 18 Uhr im Instagram Kanal von COSMO:
https://www.instagram.com/cosmo/?hl=de 

Folge #27 VOM 20.07.2023

Die gewaltsamen Unruhen in Frankreich nach der Tötung des Jugendlichen Nahel M. durch einen Polizisten sind zwar wieder abgeflaut; doch die Diskussionen über Fragen wie diese halten an: Wie konnte es erneut zu Ausschreitungen kommen, mit Hunderten Verletzten, geplünderten Läden und enormer Sachbeschädigung? Welche Rolle spielt die strukturelle Benachteiligung von Menschen aus Familien mit Einwanderungsgeschichte in französischen Vororten? Wo liegen die Wurzeln der Polizeigewalt?

Die aktuelle Folge von quoted widmet sich einem Thema, das bisher zu Unrecht nicht im Fokus der öffentlichen Auseinandersetzung über die jüngsten Ereignisse steht: Der Verantwortung von Medien für die Eskalationen.

Wie kann es sein, dass rechte Scharfmacher:innen in einer Reihe von Sendern und Publikationen dauerpräsent sind, während differenzierte Stimmen aus Politik und Zivilgesellschaft es schwer haben, durchzudringen?

Sind die Vorwürfe berechtigt, die beispielsweise die französische Schriftstellerin Diaty Diallo erhebt: dass viele Medien die Menschen in den Vorstädten in der Berichterstattung „entmenschlichen“?

Und woher kommt die steigende Gewaltbereitschaft gegen Journalist:innen?

Darüber sprechen quoted-Host, SZ-Autor und Frankreich-Experte Nils Minkmar und Léonardo Kahn. Der Journalist war von 2020-22 freier Paris-Korrespondent, absolviert ein Audio-Volontariat bei der Süddeutschen Zeitung und ist Experte für die französische Medienwelt.

„quoted. der medienpodcast“ ist eine Kooperation der CIVIS-Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

Die nächste Ausgabe erscheint in 14 Tagen, am Donnerstag, dem 3. August 2023.

 

FOLGE #26 vom 25.05.2023

Der Springer-Verlag und die BILD-Zeitung sind seit einiger Zeit wieder DAS Medienthema in Deutschland, nach Machtmissbrauchs-Skandal, Chefredakteurswechseln, Insider-Buchveröffentlichungen und geleakten Nachrichten.

Wir wollen das zum Anlass nehmen, um auf die Rolle der BILD-Zeitung in der

Vielfaltsgesellschaft zu schauen. Wie stellte und stellt sich die Berichterstattung der auflagenstärksten Tageszeitung über Menschen mit Einwanderungsgeschichte und Geflüchtete dar? Auf welche Weise werden hier Ressentiments geschürt, welche Mechanismen des Boulevard-Journalismus wirken dabei? Wo steht die auflagenstärkste Tageszeitung Deutschlands heute? Welche Rolle spielt das Blatt für den Zusammenhalt in der Einwanderungsgesellschaft? Darüber diskutieren Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Autor Nils Minkmar in der aktuellen Folge von „quoted. der medienpodcast“.

Zu Gast: Moritz Tschermak, Journalist, Leiter des medienkritischen „BILDblog“, Co-Autor des Buchs „Ohne Rücksicht auf Verluste. Wie BILD mit Angst und Hass die Gesellschaft spaltet“.

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Die nächste Ausgabe erscheint nach einer kurzen Pause am 20. Juli 2023 und von da an wieder alle 14 Tage, immer Donnerstags.

FOLGE #25 VOM 04.05.2023

Auf dem Forum Offene Gesellschaft der Leipziger Buchmesse sprechen Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und Journalistin Vivian Perković (3sat-Kulturzeit) darüber wie Medien die diversen Perspektiven der Einwanderungsgesellschaft spiegeln, berücksichtigen und mitdenken. Auf welche Weise tragen Zeitungen, Rundfunk, Online-Formate bei zum Zusammenleben in einer kulturell vielfältigen Gesellschaft? Bilden sie die Blickwinkel und Belange von Menschen mit Migrationsgeschichte ausreichend ab? Wie hat sich die Medienlandschaft in dieser Hinsicht entwickelt? Und welche Verantwortung haben Journalist:innen eigentlich, wenn sie berichten über Silvesterkrawalle, Rassismus oder den Fastenmonat Ramadan?

„quoted. der medienpodcast“ ist eine Kooperation der CIVIS-Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

FOLGE #24 vom 20.04.2022

Die Krönung von Charles III. wird ein mediales Großereignis, bei dem die Royals vor allem gefeiert werden. Die koloniale Vergangenheit der britischen Krone wird dabei in der deutschen Medienlandschaft wenig reflektiert. Dabei sind die Ausbeutung und blutige Unterwerfung ganzer Weltregionen eine der Grundlagen des Reichtums des Königshauses.


Inwiefern haben wir uns als Gesellschaft mit dem Kolonialismus auseinandergesetzt, vor allem auch mit der deutschen kolonialen Vergangenheit? Leiden wir unter „kolonialer Amnesie“? Wie hat sich das Bewusstsein über das Unrecht der Vergangenheit und seine Folgen entwickelt? Und welche Rolle spielen Medien dabei?


Darüber spricht Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura mit der Autorin und Journalistin Charlotte Wiedemann. Ihr aktuelles Buch heißt: Den Schmerz der anderen begreifen. Holocaust und Weltgedächtnis.


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Zum Weiterlesen:


https://www.deutschlandfunkkultur.de/deutscher-kolonialismus-100-jahre-koloniales-nicht-gedenken-100.html


https://www.dw.com/de/wie-l%C3%A4uft-die-aufarbeitung-des-deutschen-kolonialismus/a-57314614


https://www.sueddeutsche.de/politik/deutsch-suedwestafrika-wie-deutschland-langsam-seine-kolonialgeschichte-aufarbeitet-1.2559180


https://taz.de/Aufarbeitung-des-deutschen-Kolonialismus/!5767433/

FOLGE #23 vom 30.03.2022

Der Fastenmonat der Muslim:innen ist ein wichtiger Bestandteil des islamischen Kalenders und betrifft jedes Jahr viele Millionen Menschen weltweit, so auch in Deutschland. Wie bilden Medien hierzulande das ab? Wie berichten sie darüber hinaus grundsätzlich über den Islam und Muslim:innen? Darüber spricht Nils Minkmar in der aktuellen Folge von „quoted. der medienpodcast“.

Zu Gast: Fabian Goldmann, Islamwissenschaftler, Journalist und Medienkritiker, Betreiber des Blogs „Schantall und Scharia“. Er beschäftigt sich seit langem mit der Frage, auf welche Weise der Islam im Fernsehen, Radio, Zeitungen und Online-Formaten abgebildet wird. Wie findet muslimisches Leben in den deutschen Medien statt? Wo verstellen Klischees und Stereotypen eine angemessene Darstellung?, Welche Beispiele für eine vorurteilsfreie, differenzierte Herangehensweise gibt es?

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FOLGE #22 vom 16.03.2022

Der Nahost-Konflikt spitzt sich zu; gleichzeitig protestieren seit Wochen insgesamt hunderttausende Israelis gegen die neue rechte Regierung.
Viel Anlass auch für Medien in Deutschland darüber zu berichten. Wie sieht diese Berichterstattung aus? Wie verlaufen insgesamt mediale Debatten rund um die Auseinandersetzungen zwischen Israel und Palästina und welche Rolle spielt bei der Berichterstattung das besondere Verhältnis Deutschlands zu Israel?

Darüber diskutieren Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Autor Nils Minkmar in der aktuellen Folge von „quoted. der medienpodcast“. Wie Medien diese Fragen verhandeln, prägt auch das Verhältnis der Bürger:innen zueinander in der Vielfaltsgesellschaft. In Deutschland leben zahlreiche Menschen der betroffenen communities und der Nahost-Konflikt ist Gegenstand vieler öffentlich ausgetragener Kontroversen.

Zu Gast: Meron Mendel, israelisch-deutscher Pädagoge, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank und Verfasser des gerade erschienen Buchs: „Über Israel reden. Eine deutsche Debatte“.

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Hinweis: Die Aufzeichnung fand vor dem Besuch des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Deutschland statt. Beiträge hierzu konnten nicht berücksichtigt werden.

FOLGE #21 vom 02.03.2022

Das verheerende Erdbeben in der Türkei und Syrien hat mehr als 50.000 Menschen das Leben gekostet, Ungezählte schwer verletzt und obdachlos gemacht. In hiesigen Medien haben wir viel darüber gelesen und gehört, dass das Ausmaß der Katastrophe auch politische Gründe hat, etwa weil es zu wenig Kontrolle beim Bau von Gebäuden gab. Aber wie sieht es mit der Berichterstattung über diese Fragen in der Türkei aus? Wie frei können Zeitungen, Fernsehen und Radio dort berichten?

Darüber diskutieren Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Autor Nils Minkmar in der aktuellen Folge von „quoted. der medienpodcast“. Zu Gast: Özlem Topcu, stellvertretende Leiterin des Auslandsressorts beim Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL. Ein Blick auf die türkische Medienlandschaft, nach dem Beben und vor den Wahlen, die in diesem Jahr im Mai stattfinden sollten. Und darauf, wie Menschen mit türkischer Einwanderungsgeschichte in Deutschland diese Medien rezipieren.

„quoted. der medienpodcast“ ist eine Kooperation der CIVIS-Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

FOLGE #20 vom 16.02.2022

Fast ein Jahr dauert der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine nun schon, und dieses Jahr hat auch gezeigt, wie weit die Propaganda von Wladimir Putin geht, um diesen Krieg zu rechtfertigen und die Macht des russischen Präsidenten zu erhalten. Aber nicht nur Diktatoren nutzen manipulative Kommunikationsstrategien. Auch in demokratischen Gesellschaften versuchen insbesondere politisch extrem rechte Akteur:innen öffentliche Debatten zu vergiften, die Gesellschaft zu spalten und davon zu profitieren. Donald Trump, Viktor Orban, Marine Le Pen oder Giorgia Meloni stehen für diese Strategie. Oder die AfD in Deutschland, die immer wieder das Thema Einwanderung missbraucht, um Menschen ohne Einwanderungsgeschichte gegen Migrant:innen und ihre Nachkommen aufzuhetzen und für sich zu gewinnen. Wie gehen Medien mit diesen Strategien um? Was kann der Journalismussolcher Propaganda entgegensetzen?

Darüber diskutieren Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Autor Nils Minkmar in der aktuellen Folge von „quoted. der medienpodcast“. Zu Gast: Birand Bingül,Journalist, früherer Leiter der ARD Kommunikation im WDR, heute bei der Agentur fischerAppelt u.a. zuständig für die Beratung des derzeitigen ARD-Vorsitzenden Kai Gniffke. Sein aktuelles Buch heißt „Alles Propaganda“.

„quoted. der medienpodcast“ ist eine Kooperation der CIVIS-Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

FOLGE #19 vom 02.02.2022

Der Februar ist der Black History Month in Nordamerika, inzwischen wird er auch in Deutschland als Monat der Schwarzen Geschichte mit unterschiedlichen Veranstaltungen begangen. Für uns ein Anlass zu fragen: Was ist eigentlich aus der Mediendebatte um Rassismus geworden? Die war intensiv im Zuge der Black-Lives-Matter-Proteste nach dem gewaltsamen Tod des Schwarzen US-Amerikaners George Floyd vor knapp drei Jahren. Auch in Deutschland protestierten zahlreiche Menschen gegen Rassismus und Polizeigewalt. Zeitungen, Sender, Online-Medien hierzulande berichteten damals verstärkt über Rassismus. Medienschaffende fragten Betroffene nach ihren Erfahrungen, Journalist:innen klärten auf, gaben Stimmen Raum, die zuvor im öffentlichen Diskurs eher selten zu Wort gekommen waren. Für diejenigen, die sich schon vorher mit Themen von Schwarzen Menschen auseinandergesetzt hatten, war das einerseits eine positive Entwicklung. Gleichzeitig schwebte für sie über allem immer die Frage, wie nachhaltig dieser Wandel sein würde.

In den damaligen öffentlichen Debatten ging es häufig darum, ob Dies und Jenes überhauptrassistisch sei, z.B. das N-Wort zu verwenden. Oder ob es nicht auch Rassismus gegen Weiße gebe. Das Wissen über strukturellen Rassismus war also noch längst nicht in allen Redaktionen angekommen. Wie hat sich der mediale Diskurs entwickelt? Darüber diskutieren Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Autor Nils Minkmar in der aktuellen Folge von „quoted. der medienpodcast“. Zu Gast: Die Journalistin Noelle ‚Brien-Coker (WDR, DLF u.a.).

„quoted. der medienpodcast“ ist eine Kooperation der CIVIS-Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

FOLGE #18 vom 19.01.2022

„Die Gewalt hat einen Migrationshintergrund“ (NZZ), „Randalierende Migranten“ (BILD.de),„Eine Frage gescheiterter Integration?“ (FAZ): Schlagzeilen aus den ersten Tages dieses Jahres.

In Berlin und anderen deutschen Städten hat es in der Silvesternacht massive Angriffe auf Polizei und Einsatzkräfte gegeben, besonders im Bezirk Neukölln. Die Berliner Polizei veröffentlichte vorläufige Zahlen, nach denen etwa zwei Drittel der in der Berliner Silvesternacht Festgenommenen keinen deutschen Pass besäßen. Es folgte ein politische und mediale Debatte darüber, ob die Ausschreitungen Beweis einer verfehlten Migrationspolitik beziehungsweise einer gescheiterten Integration von Einwanderern sei. Das zog Vorwürfe anderer Diskussionsteilnehmer:innen nach sich, hier würden Konflikte

kulturalisiert, mehr noch, die Stoßrichtung der Kritik sei rassistisch – was wiederum Behauptungen auslöste, Probleme in Zusammenhang mit Einwanderung würden tabuisiert…

Und obwohl die Silvesternacht nun schon fast drei Wochen zurückliegt, halten die Debatte und die Debatte über die Debatte an.

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Hinweis: Inzwischen hat die Polizei Berlin offizielle Zahlen zu den Ereignissen herausgegeben, diese lagen zum Zeitpunkt der Aufnahme noch nicht vor.

FOLGE #17 vom 23.12.2022

Der Krieg in der Ukraine oder die Proteste im Iran im Spiegel der Berichterstattung und der Umgang von Zeitungen, Sendern und Online-Medien mit vielen anderen Kriegsregionen oder Krisenherden auf der Welt; der Anteil der französischen Medien am Erfolg der Rechtsextremen in dem Land oder negative Stereotypen in journalistischen Beiträgen über Geflüchtete: Das sind nur einige der Themen des ersten Jahres von „quoted. der medienpodcast“.

Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Autor Nils Minkmar lassen das Jahr Revue passieren und formulieren Einsichten und Erkenntnisse aus einigen medialen Diskursen des Jahres 2022.

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FOLGE #16 vom 08.12.2022

Die deutsche Mannschaft ist ausgeschieden, aber der Ball rollt weiter, und wir ziehen eine vorläufige Bilanz der Berichterstattung über diese Weltmeisterschaft und das Land, in dem sie stattfindet. „WM der Schande“, „Turnier der Scheinheiligen“, Boykott-Aufrufe: Die Empörung über die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar war und ist groß. Und tatsächlich gibt es viele Gründe, das Austragungsland zu kritisieren, wegen Ausbeutung von Arbeitsmigrant:innen oder Homophobie. Auch die Medien waren voll von diesem Spagat zwischen Fußballbegeisterung und dem Verweis auf Menschenrechtsverletzungen. Doch mittlerweile gibt es auch eine Kritik an der Kritik. Darum geht es in der aktuellen Folge von „quoted. der medienpodcast“ mit Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Autor Nils Minkmar. Warum polarisiert gerade diese WM so sehr? Ist es richtig, Katar das Recht abzusprechen, eine WM auszutragen? Oder ist die Empörung heuchlerisch, zeugt sie von Doppelmoral? Ist sie arrogant und eurozentrisch, gar islamfeindlich? In Russland zum Beispiel, rollte der Ball nach der Annexion der Krim und den Bomben auf Aleppo fast ohne kritische Begleittöne aus den Medien.

Zu Gast:Dunja Ramadan, SZ Ressort Politik, Schwerpunkt arabische Welt.

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FOLGE #15 vom 24.11.2022

Der Vorwurf, hier oder da herrsche eine Cancel Culture, kommt im politisch-medialen Diskurs dieser Tage ziemlich schnell auf. Zum Beispiel dann, wenn diskriminierende Begriffe oder herabwürdigende Vorurteile gegen ganze Bevölkerungsgruppen Gegenstand öffentlicher Missbilligung werden, und wenn das wiederum Kritiker:innen auf den Plan ruft, die das Recht auf freie Meinungsäußerung bedroht sehen, die vor „Tugend-Terror“ und „Diskurs-Polizei“ warnen. Oder die noch Schlimmeres wittern, wie etwa Eric Gujer, Chefredakteur der Neuen Züricher Zeitung, der von einer „neue(n) Form des Extremismus“ schreibt. Aber was genau verbirgt sich hinter all diesen Vorwürfen? Gibt es wirklich eine Cancel Culture? Und welche Rolle spielen Medien in diesem Zusammenhang?

Darüber diskutieren Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Autor Nils Minkmar in der aktuellen Folge von „quoted. der medienpodcast“. Zu Gast: Adrian Daub, Professor für vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Stanford. Sein aktuelles Buch heißt: Cancel Culture Transfer. Wie eine moralische Panik die Welt erfasst. Daub sagt im Gespräch: „Cancel Culture ist keine Kreatur der Rechten. Es ist tatsächlich eine rechts-liberale bis liberale Presse, die sich dafür besonders interessiert. Das heißt, dass derQualitätsjournalismus dazu tendiert, diese fehlerhaften Narrative zu kolportieren statt sie zu entkräften.“

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FOLGE #14 vom 10.11.2022

Seit fast zwei Monaten laufen die Proteste im Iran inzwischen. Bürgerinnen und Bürger aus allen gesellschaftlichen Schichten gehen landesweit auf die Straßen, um ein Ende des Mullah-Regimes zu fordern, trotz brutaler Reaktionen der sogenannten Sicherheitskräfte, trotz der Gefahr, inhaftiert, gefoltert und sogar getötet zu werden. Wie spiegeln deutsche Medien diese Ereignisse? Wie kommt das an bei der iranischen Community in Deutschland? Und wie nehmen Geflüchtete aus anderen Ländern die Berichterstattung wahr?

Vor allem zu Anfang der Demonstrationen kritisierten unter anderem Journalist:innen mit iranischen Wurzeln, Fernsehen, Radio
und Zeitungen berichteten zu wenig über die Ereignisse in Iran. Inzwischen gibt es unter Beobachter:innen eine heftig geführte Diskussion darüber, ob man einzelnen Iran-Korrespondent:innen vorwerfen kann, sei seien regimenah, weil sie bestimmte
Experten interviewen oder infrage stellen, dass die Widerstandsbewegung – bislang jedenfalls – groß und stark genug ist, um das Regime zu stürzen.

Zu Gast: Die Journalistin Isabel Schayani, Leiterin von WDRforyou, ein Online-Angebot des Westdeutschen Rundfunks für Geflüchtete in den Sprachen Deutsch, Farsi, Arabisch und Ukrainisch. Schayani spricht über die Schwierigkeiten bei der Berichterstattung über Iran, über die wichtigsten Informationsquellen der iran-
stämmigen Community in Deutschland, über den Blick dieser Menschen auf die Medien hierzulande. Zu dem Vorwurf, in deutschen Medien gebe es „Mullah-Versteher“ sagt Schayani in der aktuellen Folge von „quoted. der medienpodcast“, es schade dem Thema, wenn in Lagern gedacht werde statt über das eigentlich wichtige Thema zu diskutieren, nämlich wie die Bürger:innen im Iran von ihrer Regierung behandeln werden.

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FOLGE #13 vom 27.10.2022

Wie wichtig ist die Rolle der Medien in der Einwanderungsgesellschaft? Wo mangelt es in
Zeitungen, Sendern, Onlinemedien an Aufmerksamkeit für kulturelle Vielfalt? Und wie vielfältig sind die Medien selbst aufgestellt? Das diskutieren die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und der Journalist Nils Minkmar mit Reem Alabali-Radovan, SPD, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und
Integration sowie Beauftragte für Antirassismus und Schirmherrin des Bündnisses „Medien für Vielfalt“.

Alabali-Radovan kritisiert, dass in Teilen der Berichterstattung zu Flucht und Migration noch immer mit Worten wie „Flüchtlingswelle“ oder „Flüchtlingsstrom“ mit Ängsten gespielt werde.
Auch Vokabeln wie „Fremdenfeindlichkeit“ oder „Ausländerfeindlichkeit“ sprächen für mangelnde Sensibilität. In den Medien selbst wünscht sich die Staatsministerin Veränderungen vor und hinter den Kulissen. „Wir brauchen einfach diese Diversität, es ist kein nice to have mehr, sondern es geht darum sowohl in der Politik als auch in den Medien unsere Gesellschaft widerzuspiegeln.“ Eine Quote für Menschen mit Einwanderungsgeschichte sei aber nicht der richtige Weg, um das zu erreichen; zuerst sollten alle anderen Maßnahmen ausgeschöpft werden, die zu mehr Vielfalt führten, sagte Alabali-Radovan in „quoted. der medienpodcast“.
„quoted. der medienpodcast“ ist eine Kooperation der CIVIS-Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

FOLGE #12 vom 13.10.2022

Wie steht es um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nach den Skandalen bei rbb und NDR und mit Blick auf die Auseinandersetzungen um Finanzierung und
Programm der Sender? Warum ist der ÖRR trotz diverser Verfehlungen und
Fehlentwicklungen so wichtig? Das diskutieren Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Autor Nils Minkmar in der aktuellen Folge von „quoted. der medienpodcast“. 

Für eine fruchtbare Debatte um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist es elementar, redlicher von unredlicher und konstruktive von auf Zerschlagung des ÖRR gerichtete Kritik zu trennen. Zusammen mit anderen Qualitätsmedien hat die Institution eine elementare Funktion in der Demokratie. Und das besonders in Zeiten, in denen diese von Feinden der Demokratie attackiert wird. Der Blick in andere europäische Länder zeigt, dass der ÖRR in Deutschland trotz aller Kritik an ihm einen vergleichsweise sicheren Stand hat. SZ-Korrespondent Oliver Meiler berichtet aus Rom von der italienischen RAI, die stark parteipolitisch geprägt ist und leitende Redakteure nach Wahlen auswechselt. Im Gespräch mit ARD-Korrespondentin Annette Dittert in Großbritannien zeigt sich, wie stark die BBC im Jahr ihres 100. Geburtstags untern politischem Druck steht.

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Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der
Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

FOLGE #11 vom 29.09.2022

Zum Tag der Deutschen Einheit sprechen Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura
und der Journalist Nils Minkmar über Berichterstattung aus und über Ostdeutschland.

Noch immer sei diese Berichterstattung oft klischeehaft und negativ, konstatierten noch 2020 ostdeutsche Journalist:iInnen oder Wissenschaftler:innen in einer Befragung des mdr. Allerdings habe sich Aber in den vergangenen paar letzten Jahren habe sich einiges gebessert, beispielsweise durch Projekte wie „Die Zeit“ im Osten oder „Baseballschlägerjahre“, ein Twitter-Account, auf dem Ostdeutsche ihre Erfahrungen mit rechtsextremer Gewalt in den 90er Jahren schilderten.

Das bestätigt auch „quoted“-Gast Katharina Warda, Autorin und Soziologin, Tochter einer Deutschen aus Wernigerode im Harz und eines Südafrikaners. Aber: Schwarze Ostdeutsche seien in den Medien lange unsichtbar geblieben, sagt sie. Dass es Einwanderung gab in der DDR, dass Menschen aus politischen Gründen dorthin kamen oder weil sie Arbeit suchten aus politischen Gründen oder als Arbeitskräfte und dass die ostdeutsche Gesellschaft nicht nur weiß war und ist, spiele in der öffentlichen Wahrnehmung bis heute eine viel zu geringe Rolle. Ostdeutsche of Color würden häufig doppelt „missverstanden“: Sie seien in den Augen eines Teils der Bevölkerung nicht Sie gälten als nicht richtig ostdeutsch, weil nicht weiß, und nicht richtig deutsch, weil ostdeutsch. Ihre Perspektiven, und auch ihr Kampf gegen rechte Gewalt, hätten vor allem durch Social Media endlich mehr Gehör gefunden und sollten auch in Diskursen der klassischen Medien viel mehr stattfinden, fordert Warda.

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Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der
Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

FOLGE #10 vom 15.09.2022

Vorurteile, Klischees und Desinformation sind Gift für das friedliche
Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft. Gift, das vom
politisch rechten Rand immer wieder in die Debatten über Migration,
Flucht und Integration gepumpt wird; Gift, das das den Boden für
Rassismus düngt. Hier gegenzusteuern ist eine der besonders wichtigen
Aufgaben seriöser Medien.

Dieses Gegensteuern gelingt nicht ohne Informationen. Genau die bietet
der Mediendienst Integration und zwar in Form von: Zahlen und Fakten,
Gesprächspartner:innen, Veranstaltungen, Studien, Newslettern oder
Dossiers. Er ist ein Projekt des Rates für Migration und wird unter
anderem gefördert von der Stiftung Mercator und von der Beauftragten
der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. Im
September feiert der Mediendienst sein zehnjähriges Bestehen.
SZ-Journalist Nils Minkmar und die Kommunikationswissenschaftlerin
Nadia Zaboura sprechen über die besondere Bedeutung von Fakten und
informativen Gegengewichten in der oft aufgeheizten Debatte und
Berichterstattung rund um die Einwanderungsgesellschaft. Gast: Fabio
Ghelli vom Mediendienst Integration.

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Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der
Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

FOLGE #9 vom 01.09.2022

Was passieren kann, wenn eine Redaktion ein komplexes Auslandsthema bearbeitet und statt Expert:innen Gäste sprechen lässt, die kein Fachwissen haben oder parteiisch sind, hat sich bei einer Folge des SWR-Podcasts „Sack Reis“ gezeigt: Dass ein Gast dann beispielsweise historische Tatsachen leugnet, wie etwa einen Völkermord, und die betreffende Redaktion das nicht erkennt und die Aufnahme sendet. So geschehen in der März-Folge mit dem Titel „Kurz vor Krieg? Der zerbrechliche Frieden in Bosnien-Herzegowina“, die eine heftige und anhaltende Diskussion ausgelöst hat. Wir nehmen diesen Fall zum Anlass, über Grundsätzliches zu sprechen. Wie gewährleisten Medien, dass sie korrekt über das Geschehen in anderen Ländern berichten? Wie sollten sie damit umgehen, wenn das hier und da nicht gelingt und sie Kritik auf sich ziehen? Wie sind Redaktionen ausgestattet, wenn es um die Kommunikation mit Zuschauer:innen, Zuhörer:innen, Leser:innen und User:innen auf Social Media geht?

Außerdem stellt sich die Frage danach, wie Auslandsberichterstattung insgesamt aufgestellt ist. Während die USA, China oder Russland stark im Fokus der Berichterstattung stehen, wird über den Balkan oder Osteuropa verhältnismäßig wenig berichtet.

Hinweis: Die besagte Podcastfolge des SWR und die Sonderfolge sind inzwischen aus der ARD Mediathek gelöscht.

FOLGE #8 vom 21.07.2022
Digitalisierung, mangelnde Ressourcen, Arbeitsverdichtung: Was macht das mit Journalist:innen, ihren Aufgaben und dem Mediensystem selbst? 

Der Journalismus erlebt einen Wandel, der weitreichende Veränderungen dieses  Berufs mit sich bringt und die Anforderungen, an Medienschaffende weiter verstärkt. Das crossmediale Arbeiten kostet mehr Zeit; Journalist:innen müssen verschiedene Kanäle gleichzeitig betreiben und sollten dabei oft auch noch selber Präsenz auf Social Media zeigen. All das bringt das Risiko mit sich, dass ein Teil der Journalist:innen überfordert sind.

Der Wandel wirkt aber nicht nur auf die, die individuell von ihm betroffen sind. Er wirft auch diese Fragen auf: Wie beeinflussen die Veränderungen im Journalismus dessen Qualität, seine Funktion und seine Wirkung? Können Journalist:innen ihrer Verantwortung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt noch so gerecht werden, wie viele von ihnen das wollen? Was bedeuten die Veränderungen im Arbeitsalltag von Journalist:innen beispielsweise für  die notwendige Perspektivenvielfalt oder für den Blick auf kulturelle Diversität?

In einer aktuellen Studie der Otto-Brenner-Stiftung wird untersucht, wie Journalist:innen den Transformationsprozess der Medien erleben. In der neuen Folge von „quoted. der medienpodcast“ diskutieren die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und der SZ-Autor Nils Minkmar die Ergebnisse dieser Studie und sprechen mit dem Journalisten Rainer Nübel, einem der Verfasser der Studie und Professor für Medien- und Kommunikationsmanagement an der Hochschule Fresenius in Heidelberg.

„quoted. der medienpodcast“, alle 14 Tage donnerstags. Eine Kooperation der CIVIS Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

Übrigens: Anschließend macht unser Podcast eine Sommerpause. Ab dem 1. September geht es dann mit neuen Folgen weiter. Das quoted-Team wünscht allen eine schöne Sommerzeit!

Weiterführende links:

https://www.otto-brenner-stiftung.de/

https://www.bpb.de/themen/medien-journalismus/medienpolitik/236435/medien-und-gesellschaft-im-wandel/

https://www.die-medienanstalten.de/atrium/digitaler-wandel-veraendert-meinungsbildungsgewicht-der-medien

https://www.medienpolitik.net/2021/09/der-digitale-wandel-hat-die-medienlandschaft-revolutioniert/

Übermedien | Medien besser kritisieren:

https://uebermedien.de

CORRECTIV – Recherchen für die Gesellschaft:

https://correctiv.org

RUMS | Neuer Journalismus für Münster:

https://www.rums.ms

Folge 3 von „quoted. der medienpodcast“ über kulturelle Vielfalt in den Redaktionen:

https://quoted-medienpodcast.podigee.io/3-neue-episode

Folge 7 von „quoted. der medienpodcast“ über Konstruktiven Journalismus:

https://quoted-medienpodcast.podigee.io/7-neue-episode

FOLGE #7 vom 07.07.2022

Der Krieg in der Ukraine und seine Auswirkungen, humanitäre Katastrophen wie in Syrien, Afghanistan oder dem Jemen oder das schwindende Vertrauen in die Demokratie:  Kann der Journalismus auf Feldern wie diesen mehr als Missstände aufzeigen? Kann er aktiv dazu beitragen, dass diese behoben werden? Und wenn Ja, wie?

Die Vertreter:innen des „Konstruktiven Journalismus“ erheben den Anspruch, dass dieser nicht nur informiert, aufklärt, einordnet, kontrolliert – sondern darüber hinaus Lösungsansätze aufzeigt, Handlungsspielräume benennt, Verantwortliche adressiert, Dialog führt, Perspektiven erweitert. Wo liegen die  Anwendungsbereiche für diesen Ansatz? Und wie kann er helfen in Zeiten, wo Krieg in Europa herrscht, Krisen weltweit Frieden und Sicherheit bedrohen? Das diskutieren die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und der SZ-Autor Nils Minkmar in der aktuellen, siebten Folge von „quoted. der medienpodcast“. Zu Gast: Ellen Heinrichs, Gründerin des Bonn Institute für Journalismus und konstruktiven Dialog.

„quoted. der medienpodcast“, alle 14 Tage donnerstags. Eine Kooperation der CIVIS Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

Weiterführende links:

https://medientalk.civismedia.eu/

https://www.bonn-institute.org/

https://enorm-magazin.de/gesellschaft/medien-und-journalismus/ellen-heinrichs-konstruktiver-journalismus

https://www.epd.de/fachdienst/epd-medien/schwerpunkt/debatte/journalismus-braucht-rueckgrat

https://up2date.uni-bremen.de/forschung/konstruktiver-journalismus-wenn-medien-nach-loesungen-suchen

https://www.wissenschaftskommunikation.de/es-geht-darum-zu-sagen-man-kann-etwas-tun-57271/

Rede von Jay Rosen beim Bonn Institute:

https://www.bonn-institute.org/news/what-does-constructive-journalism-construct

Dina Aboughazala, Journalistin, Medienunternehmerin und Gründerin von:

https://www.egab.com

https://reutersinstitute.politics.ox.ac.uk/sites/default/files/2022-06/Digital_News-Report_2022.pdf

Video zur Diskussion „Öffentlich, rechtlich, digital“ auf der re:publica 2022, ab Minute 10:30:

https://www.youtube.com/watch?v=4PZ3F1ZFWQw

https://www.wdrmaus.de/hoeren/mauszoom.php5

PODCASTS zum Thema

https://detektor.fm/gesellschaft/zurueck-zum-thema-konstruktiver-journalismus

https://www.br.de/mediathek/podcast/das-medienmagazin/ist-das-publikum-kriegsmuede-wie-konstruktiver-journalismus-im-krieg-aussehen-koennte/1857234

https://www.deutschlandfunkkultur.de/so-geht-konstruktive-kriegsberichterstattung-wirklich-dlf-kultur-efffbaca-100.html

FOLGE #6 vom 23.06.2022

Die Debatte um die NS-Vergangenheit des 1996 verstorbenen „Stern“ Gründers Henri Nannen ist wiederaufgeflammt. Und mit ihr unter anderem die Frage, was das für den renommierten Journalistenpreis bedeutet, der den Namen des Verlegers trägt, und welche Konsequenzen es für die gleichnamige Journalistenschule nach sich zieht.

Ausgelöst hat die Diskussion eine aktuelle Recherche der „funk“-Sendung STRG_F, in der Flugblätter mit antisemitischer, rassistischer und frauenverachtender Propaganda zu sehen sind, für die Nannen verantwortlich war. Der Verleger hatte sich zu Lebzeiten zu seiner Rolle im Nationalsozialismus bekannt.

Warum spielt das Thema Nannen plötzlich wieder eine Rolle? Wie sieht er aus, der Umgang der Stern und anderer Medien mit der braunen Geschichte ihrer ehemaligen Protagonisten? Und wieso ist Erinnerung auch und gerade auf diesem Feld so wichtig?

Darüber diskutieren die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und der SZ-Autor Nils Minkmar in der neuen Folge von „quoted.der medienpodcast“.

Zu Gast: Lutz Hachmeister, Journalist und Gründungsdirektor des Instituts für Medien- und Kommunikationspolitik (Berlin/Köln).

Weiterführende Informationen:

https://www.youtube.com/watch?v=89ebHDhGdkg

https://www.nzz.ch/feuilleton/henri-nannen-antisemitismus-vorwuerfe-aus-der-ns-zeit-ld.1686533

https://www.zeit.de/kultur/2022-05/henri-nannen-antisemitismus-propaganda-zweiter-weltkrieg-journalismus?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

https://www.stern.de/gesellschaft/henri-nannen–ueber-neue-debatten-zur-rolle-des-stern-gruenders-in-der-nazizeit-31867460.html

https://www.sueddeutsche.de/medien/henri-nannen-debatte-nazi-stern-gruender-1.5588994#:~:text=Damals%20war%20Nannen%20schon%20l%C3%A4nger,den%20goldenen%20Zeiten%20des%20Printjournalismus

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/auf-der-schattenseite/410596.html

„quoted. der medienpodcast“, alle 14 Tage donnerstags. Eine Kooperation der CIVIS Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

FOLGE #5 vom 02.06.2022
Die derzeitige weltpolitische Lage ist die fragilste seit Jahrzehnten. Das hat vor kurzem Bundesinnenministerin Nancy Faeser gesagt. Und sie ist längst nicht die einzige. Zu der aufgeheizten Situation tragen unter anderem Verschwörungstheorien bei, die vor allem aus Moskau in Umlauf gebracht werden und auch in Deutschland viele Anhänger:innen haben. Über diese Desinformationskampagnen und ihre Verbreitung durch sogenannte alternative Medien diskutieren die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und der SZ-Autor Nils Minkmar in der aktuellen Folge von „quoted. der medienpodcast“.

Verschwörungsmythen beschäftigen uns zwar seit langem: Im Zusammenhang mit dem russischen Krieg gegen die Ukraine gewinnen sie aber zunehmend an Bedeutung. Und es zeigt sich gerade jetzt wie gefährlich sie sind. In Deutschland und anderen europäischen Ländern werden sie vor allem von radikalen und extremen Rechten aufgenommen. Diese finden im russischen Staatspräsidenten Putin mit seinen völkischen, antimodernen Narrativen einen Verbündeten im Kampf gegen die offene Gesellschaft, gegen Demokratie und Rechtsstaat, gegen Einwanderung und überhaupt Vielfalt. Etablierte Medien sind hier gefordert, Desinformation als solche zu erkennen, aufzudecken, und zu entlarven.

Zu Gast: Die Kultur- und Medienwissenschaftlerin Elisabeth Fast, Amadeu Antonio Stiftung, Expertin für Verschwörungstheorien.

„quoted. der medienpodcast“, alle 14 Tage donnerstags. Eine Kooperation der CIVIS Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

Weiterführende Informationen:

https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/wp-content/uploads/2022/03/analyse-papier-russland-ukraine-krieg.pdf

https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-russland-mythen-101.html

https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/zuendfunk/warum-deutschlands-verschwoerungsideologen-putin-supporten-100.html

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/frankreich-jeder-dritte-glaubt-an-verschwoerungstheorien-17954149.html

https://www.deutschlandfunkkultur.de/verschwoerungsmythen-im-internet-aeltere-und-maenner-sind-100.html

https://www.alexandria-magazin.at/magazin/alternative-medien-methoden-und-ziele.php

https://www.isdglobal.org/isd-publications/digitale-gewalt-und-desinformation-gegen-spitzenkandidatinnen-vor-der-bundestagswahl-2021/

https://www.tandfonline.com/doi/pdf/10.1080/23808985.2020.1759443

https://correctiv.org/faktencheck/hintergrund/2022/04/08/alina-lipp-wie-eine-28-jaehrige-zum-sprachrohr-russischer-propaganda-wurde/

FOLGE #4 vom 19.05.2022
Öffentlich-rechtlicher Rundfunk und Social Media: Natürlich nutzen ARD und ZDF die großen Plattformen. Aber Twitter, YouTube und Co. und sind rein kommerziell ausgerichtet. Und Klicks generieren sich nun mal am besten durch Erregung. Mehr noch, durch Polarisierung, auch solche, die spaltet.

Bei Debatten um Migration, Geflüchtete, das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Religion passiert das besonders schnell. Das merken wir als User:innen, das belegen Untersuchungen, und das zeigen erschreckende Beispiele wie die Debatte nach den Anschlägen von Hanau. Da wurden nicht nur Trauer und Bestürzung artikuliert, sondern auch Hass und Diffamierungen kochten hoch. Wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk auf diese Mechanismen reagiert, genauer: ob er sich unabhängig von einem Teil der Plattformen machen sollte, das diskutieren Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Autor Nils Minkmar in Folge 4 von „quoted. der medienpodcast“.

Zu Gast: Leonhard Dobusch, Mitglied des ZDF-Fernsehrats für den Bereich Internet und Professor für Organisationswissenschaft an der Universität Innsbruck.

„quoted. der medienpodcast“, alle 14 Tage donnerstags. Eine Kooperation der CIVIS Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

Weiterführende Informationen:

https://www.sueddeutsche.de/medien/twitter-musk-dobusch-neue-plattform-tiktok-insta-1.5573884?reduced=true

https://www.deutschlandfunkkultur.de/social-media-oeffentlich-rechtliche-alternative-zu-twitter-100.html

https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/terror-in-hanau-ruft-hetze-in-social-media-hervor-16643449.html

https://www.spiegel.de/wissenschaft/elon-musk-der-unertraegliche-optimismus-des-twitter-kaeufers-und-milliardaers-a-65e7516e-dc50-4888-9e31-52c4deab3f04

https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/GrauePublikationen/Digitale_Oeffentlichkeit_final.pdf

https://netzpolitik.org/2018/gefluechtete-islam-afd-so-toxisch-ist-die-debatte-im-netz/

https://taz.de/Kurznachrichtendienst-Mastodon/!5847663/

https://netzpolitik.org/2022/neues-aus-dem-fernsehrat-86-stimmen-aus-dem-fediverse/

https://netzpolitik.org/2022/neues-aus-dem-fernsehrat-85-mediatheken-als-social-media-ausweichroute-antworten-auf-haeufige-fragen/

https://uebermedien.de/70884/es-liegt-nicht-an-elon-musk-es-liegt-an-uns/

https://www.kunstmann.de/buch/hans_demmel-anderswelt-9783956144585/t-0/

https://www.penguinrandomhouse.de/Taschenbuch/Post-von-Karlheinz/Hasnain-Kazim/Penguin/e532739.rhd 

FOLGE #3 vom 05.05.2022

Aline Abboud, Pinar Atalay, Jana Paraigis, Mitri Sirin, Ingo Zamperoni: Prominente Journalist:innen mit Einwanderungsbiografie gibt es mittlerweile deutlich häufiger als noch vor zehn, fünfzehn Jahren. Jedenfalls ist das vor der Kamera so. Hinter den Kulissen hapert es mit der kulturellen Vielfalt nach wie vor erheblich.

Die Redaktionen und mehr noch die Redaktionsleitungen in Fernsehen, Radio, Zeitungen und bei Online-Medien kann man, von seltenen Ausnahmen abgesehen, nicht als repräsentativ bezeichnen. Warum ist das eigentlich noch immer so? Und wie ließe es sich ändern? Das diskutieren die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und der SZ- Journalist Nils Minkmar in dieser Folge von quoted. Zu Gast: die Journalistin Ferda Ataman, Vorsitzende der Neuen deutschen Medienmacher*innen.

quoted. der medienpodcast. Eine Kooperation der CIVIS Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator. Alle 14 Tage überall dort, wo es Podcasts gibt, und auf civismedia.eu.

Weiterführende Informationen:

https://riceandshine-podcast.de/

https://taz.de/Forscherin-ueber-Diversity-in-Redaktionen/!5608868/

https://www.sueddeutsche.de/medien/journalismus-diversity-ndm-studie-migrationshintergrund-1.4903780

https://www.bpb.de/lernen/digitale-bildung/bewegtbild-und-politische-bildung/themen-und-hintergruende/314621/rassismus-und-repraesentation-das-islambild-deutscher-medien-im-nachrichtenjournalismus-und-im-film/

https://neuemedienmacher.de/aktuelles/beitrag/wenig-diversitaet-in-abendnachrichten/

https://neuemedienmacher.de/zahlen-fakten/diversitaet-im-journalismus/

https://mediendienst-integration.de/artikel/wie-vielfaeltig-sind-deutsche-medien.html

https://mediendienst-integration.de/integration/medien.html

https://swr.de/swr2/wissen/wer-praegt-die-berichterstattung-kulturelle-vielfalt-im-journalismus-swr2-wissen-2021-09-16-100.html

FOLGE #2 vom 21.042022

Am 24. April gehen Emmanuel Macron und Marine Le Pen in die Stichwahl um das Präsidentenamt. Und es könnte sehr knapp werden, sagen Wahlforscher. Damit hätte eine Politikerin der extremen Rechten erstmals eine reelle Chance, Frankreich zu regieren. Sie kann im zweiten Wahlgang auf die Stimmen aus dem Lager des geschlagenen Kandidaten Eric Zemmour zählen, der noch weiter rechts außen steht und gemeinsam mit Le Pen die Themen des Wahlkampfs gesetzt hat – auch in den Medien.

Der Wahlkampf war dominiert von Hetze gegen Immigration und Eingewanderte, Warnungen vor einer angeblichen Bedrohung der nationalen Sicherheit und einem angeblichem Verlust der französischen Identität. Vielfach wiedergegeben zum Beispiel auf CNews. Der TV-Sender gehört zur Mediengruppe des Industriellen Vincent Bolloré. Er zählt zu den reichsten Männern Frankreichs und besitzt inzwischen außerdem Canal+, den erfolgreichen Radiosender Europe 1 und Zeitschriften wie Gala und Paris Match. Rechtsextremen Politikern gibt er breiten Raum in seinen Publikationen. Aber auch große Zeitungen wie zum Beispiel Le Figaro und der öffentlich-rechtliche Rundfunk stehen in der Kritik, rassistischen Ideologien und Bedrohungs-Narrativen nicht genug Widerstand entgegen zu setzen.

Nadia Zaboura und Nils Minkmar diskutieren über die Mitverantwortung der französischen Medien für das Erstarken der extremen Rechten.

Weiterführende Informationen:

https://www.sueddeutsche.de/politik/frankreich-praesidentenwahl-staatspraesident-macron-le-pen-1.5564368?reduced=true

https://taz.de/Le-Pen-AfD-und-verfassungsschutz/!5758612/

https://medienwoche.ch/2021/12/14/zemmour-und-das-dilemma-der-medien-meine-freunde-die-journalisten/

https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-11/eric-zemmour-frankreich-medien-vincent-bollore

Angriff von ganz rechts: Frankreich vor der Wahl | WDR Doku

https://www.youtube.com/watch?v=mlO2pAnyZpM

Interview Marine Le Pen, 6. April beim Sender LCI

https://www.youtube.com/watch?v=kpkeLl_MQAo

Eric Zemmour bei CNews

https://www.cnews.fr/emission/2022-04-08/linterview-deric-zemmour-1201920

Jay Rosen

https://pressthink.de

Citizen Agenda

http://archive.pressthink.org/2010/08/15/citizens_agenda.html

Guy Debord

https://edition-tiamat.de/die-gesellschaft-des-spektakels/

FOLGE #1 vom 07.04.2022

Wie wirkt sich die Berichterstattung über Kriege und Krisen auf unser Verhältnis zu den Menschen aus, die aus diesen Gebieten zu uns flüchten. Das und mehr diskutieren die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und der SZ-Autor Nils Minkmar in der ersten Folge von „quoted. der medienpodcast“. Zu Gast: die Soziologin und Migrationsforscherin Naika Foroutan.

Sechs Wochen ist der Angriff Russlands auf die Ukraine an diesem Donnerstag her. Der Krieg ist seitdem das beherrschende Thema der medialen Berichterstattung, ebenso das unendliche Leid der Menschen dort. Zu Recht widmen sich Zeitungen, Fernsehen, Hörfunk und Online-Formate sehr intensiv diesem Kriegsherd. Zu Unrecht spiegeln sich andere Regionen der Erde, in denen Menschen Opfer blutiger Auseinandersetzungen sind, in den meisten Medien kaum. Solche weitgehend blinden Flecken in der Berichterstattung sind aber nicht neu; sie hängen unter anderem mit unserer geografischen Nähe oder Distanz zu dem jeweiligen Konfliktherd zusammen, sie haben ihre Ursache aber auch in der Tatsache, dass etliche Medien gerade bei der Auslandsberichterstattung zunehmend sparen. Hierzu hat zum Beispiel die Otto-Brenner-Stiftung Wissenswertes zusammengetragen.

https://www.otto-brenner-stiftung.de/auslandsberichterstattung/

Positiv an der breiten Berichterstattung über Ukraine/Russland sei, sagt Nils Minkmar, dass in deutschen Medien viele Menschen aus den betroffenen Ländern zu Wort kämen, auch Angehörige der ukrainischen und russischen Communities in Deutschland, aus deren Kreis viele Experten und Expertinnen stammten. Gleichzeitig , so Nadia Zaboura, habe es vor allem zu Anfang des Krieges auch problematische Formulierungen gegeben. Einige Berichte westlicher Medien hoben auf eine angebliche Ähnlichkeit und Nähe der „europäischen, zivilisierten“ Ukraine zu einem imaginierten „Uns“ ab. Wer in den Redaktionen bestimme diese Ähnlichkeit und wie wenig repräsentativ sei man aufgestellt, wenn hier nur eine Mehrheits-Perspektive abgebildet werde. Die Berichterstattung über Geflüchtete sei unterschiedlich, je nachdem aus welchem Land sie kämen, vielfach würden Gegensätze aufgemacht, statt wie aktuell im Fall Ukraine die Gemeinsamkeiten zu betonen. Auch darüber läuft bereits eine mediale Debatte. Wichtig sei es, auch Stimmen aus anderen Krisenregionen immer wieder hörbar zu machen, so Zaboura.

Weiterführende Informationen:

https://twitter.com/imraansiddiqi/status/1497607326487826435

https://www.deutschlandfunkkultur.de/lakonisch-elegant-kulturpodcast-zeitalter-der-zeitenwende-was-ist-noch-richtig-100.html

https://www.dekoder.org/

https://www.sueddeutsche.de/medien/flucht-ukraine-russland-rassismus-1.5538654?reduced=true

https://uebermedien.de/69002/von-kriegsopfern-erster-und-zweiter-klasse/

Zu Gast bei „quoted. der medienpodcast“ war die Soziologin Naika Foroutan, Direktorin des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung. Foroutan wies darauf hin, dass auch im Sommer 2015 zunächst eine empathische Berichterstattung dominiert habe. Das habe sich nach etwa acht Wochen geändert, Vorbehalte zum Beispiel aus der AfD hätten deutlich mehr Raum bekommen, obwohl die Willkommenskultur in der Gesellschaft weiter angehalten habe, was allerdings medial untergegangen sei.

https://www.bim.hu-berlin.de/de

https://www.ameja.org/

https://netzpolitik.org/tag/frontex/

„quoted. der medienpodcast“ läuft ab 7. April alle 14 Tage, immer Donnerstag früh, auf civismedia.eu, sueddeutsche.de und überall da, wo es Podcasts gibt. Eine Zusammenarbeit der CIVIS Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.